Der Kindergarten St. Peter und Paul ist Biosphären-KiTa

„Wir verwenden für unsere Kindertageseinrichtung weiterhin den traditionellen Begriff ‚Kindergarten‘ in unserem Namen. Wir möchten diesen Namen beibehalten, weil wir einen Garten für ein schönes und positives Bild von dem halten, was in unserer Einrichtung geschieht. Mit einem Garten verbinden wir folgende Begriffe <wachsen – sich entfalten können – ein vielfältiges, buntes und lebendiges Miteinander – einen geschützten, aber gleichzeitig durchlässigen und offenen Bereich>. In einem Garten wachsen die verschiedensten Blumen, Gemüse, Wildkräuter und ein Gärtner schafft die Bedingungen für das Wachstum und kümmert sich um die Pflanzen – aber nichts wächst schneller, wenn man daran zieht! So verstehen wir symbolhaft unser Tun.“

So beschreibt sich der Kindergarten St. Peter und Paul selbst.

Dass sich das gesamte Team mit diesem Leitbild identifiziert und den anvertrauten Kindern im sozialen Miteinander und dem richtigen Umgang mit der Natur zur Seite steht, wurde nun durch das Biosphärenreservat Rhön mit einer offiziellen Zertifizierung unterstrichen.

Es war ein wichtiger Tag für den Kindergarten, als im Rahmen der wöchentlichen Kinderkonferenz durch Julia Rösch, Jasmin Schmidt und Lea Hohmann vom Biosphärenreservat Rhön sowohl die Urkunde als auch ein Fassadenschild als Erkennungsmerkmal dieser Auszeichnung überreicht wurden.

Die Auszeichnung bestätigt die Einrichtung als Bildungseinrichtung und würdigt die umfassenden Bemühungen und die jahrzehntelange Arbeit des Kindergartenteams über Generationen hinweg, den Kindern unserer Großgemeinde den Wert der Natur und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu vermitteln. Den Schutz der Umwelt fest in den Alltag der Kinder zu verankern und das Schaffen eines Bewusstseins für soziale Verantwortung und nachhaltige Praktiken in der frühkindlichen Bildung, hat sich das Kindergartenteam schon lange zur Herzensaufgabe gemacht.

In einem harmonischen Miteinander im so genannten „offenen Konzept“ dürfen die Kinder beinahe täglich gemeinsam die Natur mit ihren Jahreszeiten erleben und erkunden. Obst und Gemüse werden mit den Kindern im Hochbeet oder auch in Töpfen im Innenhof des Kindergartens angebaut, im hauseigenen Bistro verarbeitet und facettenreich verzehrt. Neben gesunden Lebensmitteln wird aber auch der Erhaltung von Gebrauchsgegenständen eine sehr hohe Bedeutung zugemessen. Es gilt der Grundsatz „Recycling, Upcycling und Reparatur vor Neuproduktion und Neuanschaffung“. Vorhandenes wird als wertvoll erachtet und gepflegt. Im Spiel kommen immer wieder gebrauchte Alltagsgegenstände und Naturmaterialien zum Einsatz.

Konkret ausgezeichnet wurde der Kindergarten in fünf bedeutsamen Kriterien, nämlich: „Ökologie“, „Soziales und Kooperation“, „Konsum“, „Bauliche Maßnahmen“ und „Ernährung“.

Was bedeutet der Titel „Biosphären-KiTa“ und warum ist er so gewichtig?
Durch diese Zertifizierung wird dem Kindergarten nun eine Struktur zur Verfügung gestellt, die dabei unterstützt, den Nachhaltigkeitsgedanken in der Einrichtung noch weiter praktisch voranzubringen. Das Biosphärenreservat wird die Einrichtung ab sofort bei der Ausarbeitung von Projekten begleiten und eröffnet für Kinder und auch Personal langfristig eine Vielzahl an Angeboten, wie beispielsweise Besuche von Bildungspartnerinnen und -partnern zu Workshops mit den Kindern, Erkundungsausflüge in die Natur, jährliche Netzwerktreffen und Fortbildungen. Damit ist die Anerkennung nicht nur ein toller Erfolg für alle Beteiligten, sondern sichert zugleich, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.

Verständnis der Kinder
Um den Kindern zu erklären, was der Titel „Biosphären-KiTa“ eigentlich heißt, wurde die Verleihung bewusst im Rahmen der wöchentlichen Kinderkonferenz vorgenommen und die Bedeutung dabei mit den Kindern spielerisch erarbeitet. Auf dem Boden des Bewegungsraumes wurde aus verschiedenen Materialien und mithilfe der Kinder die Erdkugel mit ihren Gewässern, Bergen und Landschaften gestaltet und sodann mit Dörfern und Tieren gefüllt. Die Kinder identifizieren sich so mit ihrer Umgebung und lernen diese als etwas Besonderes zu schätzen.